Mano Amiga

Das 1994 gegründete Heim versteht sich als eine Präventiveinrichtung, in der Kinder und Jugendliche aus kritischen Familienverhältnissen für eine gewisse Zeit (längstens ein Jahr) aufgenommen werden, um zu verhindern, dass die problematischen Umstände sie zwingen, auf der Straße zu leben. Im Heim wird versucht, für diese jungen Menschen eine Perspektive zu finden (Rückkehr in die Familie, Vermittlung in andere Projekte, etc.), die es ihnen individuell ermöglicht, den Blick wieder positiv nach vorne zu richten. In den letzten fünfzehn Jahren wurden durch dieses Projekt rund tausend Straßenkinder vorübergehend aufgenommen, bis sie innerhalb der eigenen Familie bzw. in einigen Fällen auch im Hogar Don Bosco ein neues Zuhause fanden.

Im Mano Amiga leben derzeit ca. 60 Mädchen und Jungen zwischen 5 und 16 Jahren. Sie sind in zwei Schlafsälen untergebracht und es bestehen getrennte Dusch- und Sanitäranlagen. Die Betreuung ist hier individueller (5 bis 10 Kinder bzw. Jugendliche pro Gruppe). Sie wird jedoch im Gegensatz zu europäischen Einrichtungen von angelernten Freiwilligen allein und eigenverantwortlich geführt. Unterstützt werden sie von einer Sozialpädagogin und einer Psychologin.
Wir übernehmen hierbei die Lohnkosten der Köchin und gewähren einen Lohnkostenzuschuss für die Sozialpädagogin.

In den letzten Jahren hat sich der Zugang von Kindern erhöht, die über Institutionen aus Santa Cruz in das Haus von Mano Amiga gebracht wurden. Hauptsächlich wurden die Minderjährigen von der Präfektur, Polizeipatroullen und dem Jugendamt aufgegriffen, um von Mano Amiga beherbergt und versorgt zu werden.
Erschreckend für uns war die Tatsache, dass Kinder im Vorschulalter ihren grösseren Geschwistern folgen (müssen) und mit ihnen auf der Strasse leben. Um die Vorschulkinder intensiver betreuen zu können und auch abseits ihrer starken Geschwister einen Entwicklungsraum zu bieten, wo sie ungestört Spielen und Basteln können, war die Erweiterung der Gebäude notwendig. Wir konnten durch die langjährige Unterstützung durch das Kurfürst Maximilian Gymnasium in Burghausen den gesamten Anbau finanzieren und durch die Spendeninitiative vor Ort wurde die Inneneinrichtung und das Spiel-und Lernmaterial bereitgestellt.